Whisky ist in der Lage, während seiner Reifezeit sämtliche Umgebungsgerüche aufzunehmen. Dies wird maßgeblich davon beeinflusst durch die Art des Destillationsverfahrens, durch die verwendeten Fässer, und den Lagerungsort. Um einen Whisky identifizieren zu können, ist der Destillengeruch entscheidend. Der Destillengeruch ist die Kombination aller Gerüche und Einflüsse die beim Destillationsprozess auftreten und findet sich dann auch im Fasslager und im Endprodukt (Flasche) wieder.
Um in Übung zu kommen, empfehle ich während des Urlaubs in der Umgebung befindliche Destillen aufzusuchen, die Destillationsanlage und das Fasslager zu besichtigen, und natürlich die Produkte vor Ort zu verkosten.
Dies versetzt Euch in die Lage ein Produkt das aus dieser Destille kommt,
schon anhand des Destillengeruchs zu identifizieren.
Verkostung
Schritt 1: Schwenke das Tastingglas und versuche aus 30-40cm einen Geruch warzunehmen. (Das ist der Destillengeruch) oder lasse ein offenes grosses Whiskyglas in einem geschlossenen Raum mit einer Temperatur von mind. 25 Grad eine halbe Stunde stehen.
Schritt 2: Textur feststellen: – Farbe
-Geruch
-Geschmack
-Abgang
Farbe: Wenn der Whisky ungefärbt ist, dann kann man aufgrund der Farbe sagen in welchem Fass er gelagert wurde, bei dunkler Farbe in europäischer Eiche, bei heller Farbe in amerikanischen Bourbonfässern. Je öliger und dicker, desto höher der Alkoholgehalt.
Geruch: Rieche am Whisky, wenns in der Nase brennt, bist du zu nahe.
Immer Platz lassen, das neue Luft nachströmen kann.
Viele Aromen entfalten sich erst bei Zimmertemperatur. Nimm mit deinem Finger einen Tropfen Whisky aus dem Glas und verteile Ihn wie teures Parfüm auf der Unterseite deines Handgelenks oder in der Daumenbeuge wie eine Prise Schnupftabak. Durch die Erwärmung durch die Körpertemperatur nimmst du jetzt auch unterschwelligere Aromen war.
Es gibt 3 Grundrichtungen: rauchig, torfig oder nussig, oder süßlich.
Geschmack: nimm einen kleinen Schluck auf die Zunge und lass ihn über die ganze Zunge laufen. Mit der Zunge verteilst du jetzt den Whisky im Rachenraum. Versuche jetzt die verschiedenen Aromen zu identifizieren.
Wenn dir der Whisky zu stark ist, kannst du ihn mit natriumarmen, stillen Wasser ein bischen verdünnen. Auf der Flasche stehen die Hauptaromen, versuche sie nachzuschmecken. Kannst du die Aromen wiederfinden die du im Geruch bemerkt hast? Je mehr Whisky du tastest desto besser wird dein Geschmacksempfinden und desto klarer lassen sich die Aromen identifizieren – Übung macht den Meister!
Du wirst mit der Zeit merken, das du diese Art des Schmeckens und Riechens auch bald auf andere Produkte anwendest. Du fängst an selbt Wasser zu beurteilen bevor du einen kräftigen Schluck nimmst und weitest es dann über Bier auf Brot und auf dein tägliches Essen ab. Du wirst schnell merken, das sich dein Geschmacksempfinden immer mehr verfeinert und du wählerischer wirst.
Abgang: Atme tief ein und nimm noch einen Schluck. Bestätigen sich die Aromen oder kommen noch neue hinzu? Bleibt der Geschmack lange im Mund oder verfliegt er gleich? Atme langsam durch die Nase aus, nimmst du die Aromen war? In der Regel ist der Whisky hochwertiger, je länger der Nachgeschmack im Mund bleibt.
Wenn dein Tastingglas leer ist, füll ein bischen Wasser rein und trink es leer. Jetzt bemerkst du beim Ausatmen (durch die Nase) wieder den Destillationsgeruch.
Viel Spass und Slainte mhath!
Euer JR